Es ermöglichte den Baumeistern den „Goldenen Schnitt“. 21 Ellen lassen sich teilen in 3 x 7 Ellen, 35 Fuß in 5 x 7 Fuss.
3,5,7 sind nicht nur eine aufsteigende Reihe ungerader Zahlen. Wenn man sie miteinander multipliziert (3 x 5 x 7) ergibt sich die Zahl 105. Exakt 105 Ellen beträgt die halbe Länge des Münsters. Das Münster ist 210 Ellen lang, genau das Zehnfache der Breite des Mittelschiffs. Primzahlen lassen sich nur durch 1 und sich selber teilen.
Die Gottesanschauung im Mittelalter wünschte „das himmlische Jerusalem“, also den Himmel auf Erden zu holen.
Leichte schwerelose Wirkung der Wände, in die Höhe auftürmende Konstruktion, um in die Nähe Gottes zu kommen und lichtdurchflutete Räume zu verwirklichen.
Der Bau des Münsters dauerte von ca. 1200 bis Mitte des 16. Jh. und benötigte für die Planung eine unglaubliche Weitsicht über Generationen. Die meisten Bauleute haben das Endergebnis nie gesehen, sie mussten darauf vertrauen, dass das Münster in ihrem Sinne fertiggestellt wurde.
Die reichen Silbervorkommen im Schwarzwald und die ergiebigen Sandsteinvorräte in der Stadt und Umgebung waren Voraussetzung für so ein gewaltiges Bauwerk. So gehört das Freiburger Münster zu den wenigen grossen gotischen Kirchen, die noch im Mittelalter fertiggestellt wurden.