Malta

Der Hl. Paulus strandete hier als Gefangener

Die Ritter des Johanniterordens „Korsaren Christi“ brachten die zweite eigenständige Hochkultur Maltas. Die Geschichte der Johanniterritter beginnt um das Jahr 1050 im Heiligen Land. Die Pflege der Verwundeten und der Kranken, sowie die Sorge für die Armen war die ursprüngliche Ordenspflicht. Bald erweiterten sich jedoch die Ordenspflichten auf den "Schutz" der Pilger nach Jerusalem und auf den Kampf gegen den Islam. Während des Mittelalters bedrohte der Islam den gesamten Mittelmeerraum, und seit der Ausbreitung des Osmanischen Reiches bestand sogar die Gefahr, daß die Türken, die im Norden bald bis Wien vordrangen, durch ein Ausgreifen auf Südeuropa das Abendland in die Zange nehmen würden. Daran hinderte sie jedoch der Johanniterorden. Ihre schnellen Galeeren waren bald der Schrecken aller muslimischen Schiffe, wenn sie die Konvois christlicher Kauffahrer schützten und christliche Rudersklaven aus türkischen und arabischen Schiffen befreiten. Die Bekämpfung des nordafrikanischen Piratenunwesens, sowie die Verhinderung der völligen Islamisierung und Osmanisierung des Mittelmeerraums, können nicht hoch genug eingeschätzt werden. Auf Rhodos schufen die Ordensritter die damals stärkste Festung der Welt und bauten ihre Flotte zu einer gefürchteten Seemacht aus. Trotz der hervorragenden Befestigung von Rhodos mußte der Orden nach einer schrecklichen Belagerung im Jahre 1522, wenngleich unbesiegt, vor dem türkischen Sultan Soliman dem Prächtigen weichen und Rhodos aufgeben. Bald wurde Malta der neue Ordenssitz, von wo aus die Ritter mit ihrer Flotte das westliche Mittelmeer gegen die Türken sperrten, die schon mehrfach versucht hatten, in Italien Fuß zu fassen. Auf Malta erfuhr der Orden dann seine größte Herausforderung, als die Türken 1565 mit 35000 Mann landeten und die Festungen des Ordens belagerten. Vier Monate dauerte der heldenhafte und opferreiche Kampf der Ritter unter ihrem Großmeister Jean de la Valette. Die Hälfte der Ritter fand den Tod, niemand blieb unverletzt, und die Detonationen der unterminierten Festungsmauern waren bis nach Sizilien zu hören. Aber schließlich gaben die Türken erschöpft auf, denn ihre endgültige Niederlage wurde bald darauf in der Seeschlacht von Lepanto besiegelt. „Korsaren Christi“ (ISBN: 3-7995-0090-1, Buch v. Jörg-Dieter Brandes) Unser Besuch in Valletta gilt u.a. besonders der: St. John‘s- Kathedrale mit Museum, dem Grossmeisterpalast, der Anglikaner Kathedrale St. Paul, dem Carmel-Collegiat mit der St. Paul‘s - Schiffbruchkirche, wo Reliquien vom Handgelenk des Apostels in Gold gefasst, sichtbar aufbewahrt sind. In der Kapuziner-Kirche St. Mary of Jesus ist das vom ganzen maltesischen Volk verehrte Kreuz mit Corpus Christi, dem grosse Wunderkraft zugeschrieben wird (mit besonders liebevollem Gesichts-Ausdruck). Ferner ist zu erwähnen, die St. Barbara- Kirche, in der die hl. Messe in deutscher Sprache gefeiert wird.