Marignano

Denkmal

1512 siegten die Eidgenossen in Pavia, 1513 in Novara. Aber am 13. bis 14. Sept. 1515 standen die Eidgenossen (die Beschützer des Herzogtums Mailand) den Truppen des franz. Königs Franz I. gegenüber. Leider war eine grosse Anzahl, die welche am 8. Sept. mit dem Gebietsabtretungs-Angebot des franz. Königs einverstanden waren, bereits bei Gallarate auf dem Heimweg. Jene aber, die diesem Abkommen nicht zustimmten, waren bereit zum Kampfe - sie standen auch unter dem Einfluss des ersten Schweizer Kardinals und Wallisers Matthäus Schiner (“dem Befreier Italiens, Beschützer der Kirche sowie dem Mitbegründer der päpstl. Schweizergarde 1506.”). Es waren dies rund 20’000 Mann, wenig Reiterei und Artillerie. Ihnen standen auf franz. Seite 30’000 Mann mit den neuen Feuerwaffen gegenüber. Am 13. Sept. mittags warfen die Eidgenossen einen Spähtrupp zurück. Die Hauptleute, Werner Steiner von Zug und Bürgermeister Röist von Zürich, die wegen der fortgeschrittenen Tageszeit den Kampf auf den folgenden Tag verschieben wollten, wurden durch ihre eigenen kriegslustigen Leute zur Schlacht gedrängt. Dieses Gefecht dauerte dann bis in die Nacht hinein. Bei Tagesanbruch wurde das Gefecht wieder aufgenommen. Ein Umgehungsmanöver, das beinahe den Sieg gebracht hätte, misslang wegen des Angriffs von neu zustossenden venezianischen Truppen. Die Eidgenossen mussten sich unter enormen Verlusten zurückziehen, hielten aber am Geviert (Viereck) fest. Sie nahmen ihre Verwundeten in ihre Mitte und zogen sich nach Mailand und schliesslich in die Schweiz zurück. Dieser heldenhafte Rückzug gilt als der erste geordnete und dokumentierte seit der Antike. Nach dieser Niederlage erinnerten sich alle wieder an die Tagsatzung von Stans mit dem Rat ihres hl. Bruder Klaus von 1481: „mischt Euch nicht in fremde Händel“! Die Schlacht bei Marignano war der letzte Waffengang der Eidgenossen auf fremdem Boden.